Herzprobleme – typische Männerkrankheiten?

Herzprobleme und Herzinfarkte galten noch bis vor wenigen Jahrzehnten als typische Männerkrankheiten – besser gesagt als typische Managerkrankheiten. Der männliche Berufstätige in leitender Position, kettenrauchend, immer gestresst und dank zahlreicher Büffets übergewichtig, bis er sich eines Tages an die Brust greift – das galt lange als Bild des klassischen Herzinfarktkandidaten. Doch stimmt das noch? Die neueren Fakten sagen nein.

Männergesundheit und Frauengesundheit

Tatsache ist, rein statistisch hat sich das Bild gewandelt: Auch bei Frauen ist in den Industrienationen der Herzinfarkt mittlerweile als häufigste Todesursache auf den Plan getreten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Immer mehr Frauen rauchen, sind Stress ausgesetzt und hetzen von einem Termin zum nächsten, um die Doppelbelastungen als Berufstätige und Mutter zu meistern. Von klassischen Männerkrankheiten wie Herzproblemen sind daher nun auch Frauen vermehrt betroffen. Und auch die Ratschläge zum Erhalt der Gesundheit sind die gleichen wie bei den männlichen Betroffenen: Sport, kein Nikotin, wenig Alkohol, eine fettarme, abwechslungsreiche Ernährung, ein ausgeglichener Terminplan und angemessene Ruhephasen.


Männerkrankheiten bei Frauen

Tritt der Ernstfall – der Herzinfarkt – ein, kommen bei Frauen verschiedene Erschwernisse hinzu. Da sie von Natur aus besser Schmerzen aushalten können als Männer, reagieren sie oft zu spät: lebensrettende Minuten können so verstreichen, statt umgehend Hilfe zu holen, widmen sich die Betroffenen weiter dem Alltag. Nicht umsonst sterben zwei Drittel der Frauen, die einen Herzinfarkt erleiden, an den Folgen. Außerdem äußern sich die Symptome bei Frauen oft anders: Während Männer überwiegend über starke Schmerzen in der Brust klagen, die in den linken oder rechten Arm ausstrahlen, registrieren Frauen diese Symptome weniger häufig. Dafür treten vermehrt Übelkeit, Rückenschmerzen und/oder Magenprobleme auf. Dies sind Gründe, warum die Symptome häufig falsch gedeutet werden und die richtige Behandlung daher ausbleibt.

Zum gesunden Herzen

Um auch Frauenherzen vor Krankheiten zu schützen, tut daher zunächst Präventionsarbeit Not. Auch junge Frauen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie einen Herzanfall erleiden können, vor allem wenn sie Risikofaktoren wie Rauchen, Pille und eine genetische Disposition zum Herzinfarkt mitbringen. Mediziner hingegen sollten stärker sensibilisiert werden, um Herzprobleme auch bei Frauen früher zu erkennen. Denn das Herz ist längst nicht mehr nur eine Sache der “Männergesundheit“, sondern auch eine der “Frauengesundheit“.

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