Plastische Chirurgie: Droge des 21. Jahrhunderts?

Vor ein paar Jahren ist der Skandal in den USA ausgebrochen: Fernsehnachwuchstalent Heidi Montag hatte sich an einem Tag operieren lassen. Bis zu diesem Tag war das amerikanische TV-Sternchen schon mehrfach Patientin in Schönheitskliniken gewesen. Und mit gerade erst 23 Jahren..

Warum lassen sich unzählige Frauen und Männer mehrfach operieren? Woran liegt das?

Der Grund, warum Menschen ihr Aussehen korrigieren und verbessern wollen, liegt einfach daran, dass Menschen an der eigenen Attraktivität zweifeln und von ihrer „Hässlichkeit“ überzeugt sind. Bei den Menschen, die an Dysmorphophobie (sprich: Angst, hässlich zu sein) leiden, entwickelt sich eine manische Abhängigkeit von plastischen Operationen oder den kosmetischen Behandlungen, überwiegend der Botox-Injektionen.

Die Popularität der Schönheitschirurgie in der modernen Gesellschaft fördert die Nachfrage an Dienstleistungen von plastischen Chirurgen – vor allem Frauen versuchen, den verhärteten Standards der Schönheit zu entsprechen, die uns vor allem die Massenmedien einreden wollen. Manche Menschen suchen in ihrem Äußeren immer neue Mängel und gehen zum plastischen Chirurgen, um diese angeblichen Defizite zu beseitigen. Dabei wird die plastische Operation zu einer Art narkotischer Befriedigung, die wieder und wieder dazu zwingt, sich unter das Skalpell des Chirurgen zu legen.

Das Problem ist, dass Menschen, die an Dysmorphophobie leiden, mit dem Äußeren – unabhängig von der Zahl der überstandenen plastischen Operationen – unzufrieden sind. Sogar anscheinend einfache und sichere Behandlungen wie beispielsweise die Injektion von Botox sind gefährlich. Wie aus einer Statistik der Britischen Assoziation der plastischen Chirurgen hervorgeht, entwickelt zudem bei rund 40 Prozent der Menschen der starke Wunsch, die Botox-Behandlung unabhängig von ihren Ergebnissen zu wiederholen.

Nach Meinung von Psychologen erzeugen Aufregung und Adrenalin, die vor der Operation auftreten, eine vorübergehende Euphorie bei bei den Patienten. Wenn die Euphorie verschwindet, kehrt das normale Leben zurück, und stellt es sich heraus, dass die alten Probleme nach wie vor bestehen. Für diese Menschen ist eine neue Schönheitsoperation dann möglicherweise der Einstieg in einen Teufelskreis.

Dysmorphophobie ist eine psychologische Störung, und die Betroffenen sollten sich an einen erfahrenen Mediziner wenden. Allerdings wird Dysmorphophobie in der medizinischen Praxis nicht als Erkrankung anerkannt, da diese psychologische Störung als eine Form der Depression angesehen wird.

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    2 Kommentare zu “Plastische Chirurgie: Droge des 21. Jahrhunderts?”

    1. I-Seo sagt:

      Ich denke nicht, dass sich Operationen als Ersatz für Drogen nehmen lassen, da die Menschen sich einfach zu gerne sich berauschen. Oder wer kann sich am Wochenende schon mal eine Schönheitsoperation leisten? Wer Angst hat hässlich zu sein, sollte lieber mal zum Pschonauten gehen.

    2. admin sagt:

      Wie gesagt, Dysmorphophobie ist eine psychologische Störung, und nur ein professioneller Azrt kann die behandeln. Das Problem ist, der Betroffene versteht selbst nicht, dass er an dieser psychologischen Störung leidet. Meiner Meinung nach sind vor allem die Medien daran schuld – ein Gramm zu viel und die ganze Welt sagt dazu: “Oh mein Gott, das ist aber hässlich!”

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